Zum 61. Mal wird heuer der Weltgebetstag für geistliche Berufe begangen, den der heilige Papst Paul VI. im Jahr 1964 während des 2. Vatikanischen Konzils eingeführt hatte. Jedes Jahr veröffentlicht der jeweilige Papst eine Botschaft für diesen Tag. Die geistlichen Berufe fügen sich ein in das Gesamt alle christlichen Berufungen. Wer von Berufung spricht, nimmt einen Ruf wahr, der an einen ergeht. So gibt es verantwortungsbewusste Menschen in allen Lebensbereichen – Frauen und Männer –, die ihre berufliche Aufgabe auch als Berufung sehen, indem sie für andere da sind oder sich einem wichtigen Anliegen widmen.
Eigentlich kann jeder Beruf auch als Berufung angesehen werden, indem wir einem inneren oder äußeren Ruf folgen und uns einsetzen für die Mitmenschen.
Und ein letzter, aber doch wesentlicher Blick richtet sich auf die geistlichen Berufe als solche: das ist zum einen der Dienst der Geweihten im Diakonen-, Priester- und Bischofsamt. Aber auch das Leben in einem Orden bzw. Kloster oder in einer von der Kirche anerkannten geistlichen Gemeinschaft gehört dazu.
Was zählt, ist das Maß der Liebe, die wir im Herzen tragen und im Leben zu verwirklichen suchen. So hat die heilige Therese von Lisieux voll Freude erkannt und bejaht, dass ihre Berufung ist, im Herzen der Kirche gleichsam die Liebe darzustellen.Auf diese Weise gewinnt alles einen besonderen Wert, was diese Person tut. Und gerade im Gebet für andere liegt eine besondere Kraft, die Welt zum Guten hin zu verändern!
Beten wir insbesondere um Priesterberufungen – auch und gerade in unserer Diözese. Rufen wir die Fürbitte der Gottesmutter Maria und des heiligen Josef an, dass wir als Menschen hellhörig werden für den Ruf Gottes, der an uns persönlich ergeht. Dann folgen wir Jesus Christus, dem guten Hirten, nach!